Alte Textilfabrik wird zum Vorzeigeobjekt für Energieeffizienz
Issue 01-2015:
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Das Gebäude in der Rue Marconi 7262 in Montreal ist ein Musterbeispiel für modernste Gebäudeautomation und beherbergt die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Schneider Electric in Kanada. Besonders entscheidend für das Projekt ist der Einsatz von Funktechnologien der bewährten Standards ZigBee® und EnOcean.
Das Gebäude ist in 30 Bereiche unterteilt, von denen jeder mit eine funkbasierten Raumregler SE8000 für die Steuerung von Heizung/Lüftung/Klima (HKL) ausgestattet ist. Ergänzt mit Präsenzsensoren, sorgen diese Regler für eine optimale Temperatur anhand vordefinierter Werte und abhängig von der Ab- bzw. Anwesenheit von Personen. Die SE8000-Einheiten kommunizieren über den ZigBee®-Funk mit den multifunktionalen Steuergeräten MPM-VA, die die Systeme für die variable Luftzufuhr regeln.
Alle Aktivitäten im Blick
Alle Steuerungen sind in ein funkbasiertes, sich selbst reparierendes Mesh-Netzwerk eingebunden, das MPM Gateways von Schneider Electric nutzt. Diese wiederum sind in die StruxureWare® Building Expert Software von Schneider Electric integriert. Sie ermöglicht es, alle energierelevanten Aktivitäten und Komponenten auf dem dritten Stockwerk über eine Distanz von 30 Metern webbasiert zu kontrollieren und zu steuern.
Zudem kommen EnOcean-Funklösungen für die Lichtsteuerung zum Einsatz, die mit den MPM Gateways verbunden sind. Sie passen die Beleuchtung automatisch an benutzerdefinierte Parameter an. „Es gibt den Mythos, dass die Reichweiten von Funktechnologien nicht für gewerbliche Gebäude ausreichen würden oder es zu Interferenzen mit anderen Funkstandards wie WiFi kommt“, sagt Vincenzo Marcovecchio, Offer Manager für Schneider Electrics SmartStruxure™ Lite-Lösung. „Dieses hochmoderne Gebäude beweist das Gegenteil und zeigt, was Funk heute alles leisten kann.“
Beeindruckende Funktionen
Das Funknetzwerk zeigt aber nur einen kleinen Teil des innovativen Energiemanagements, das in diesem alten, jetzt komplett erneuerten Bürogebäude implementiert ist. Zu diesen beeindruckenden Technologien gehören:
- LED-Beleuchtung. Statt mit herkömmlichen Neonröhren sind die Büros mit LED-Leuchteinheiten von Lucibel, einem Partner von Schneider Electric, ausgestattet. Diese verbrauchen zehnmal weniger Energie als Neonleuchten und lassen sich in verschiedenen Abstufungen dimmen. Alle Leuchten werden über eine MPM-Steuerung per Funk geregelt.
- Tageslichtabhängige Steuerung. Das Gebäude hat große Fensterfronten, die viel natürliches Tageslicht in die Räume lassen. EnOcean-basierte Sensoren messen die Intensität des Sonnenlichts in den Büros und passen die LED-Beleuchtung dem jeweiligen Bedarf an.
- Bedarfsgerechte Lüftung. Im renovierten Büro in Montreal sind CO2-Sensoren von Veris installiert. Sie überwachen den CO2-Gehalt der Luft in den Räumen und aktivieren bei Bedarf das Lüftungssystem. Dadurch lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen.
Unbegrenzte Energiesteuerung
Noch ist das Projekt zu jung, um genaue Daten zu Energieverbrauch und -einsparungen zu haben. Allerdings erwartet Schneider Electric, dass sich die Renovierung schnell und lang anhaltend auszahlen wird. „Wir haben neue Maßstäbe für das Energiemanagement und für den Einsatz von Funktechnologien gesetzt. In vielerlei Hinsicht ist unser renoviertes Büro besser als ein neues Gebäude. Auch die Mitarbeiter spüren den Effekt bereits. So hat sich ihre Produktivität deutlich verbessert, was für uns alleine schon ein wertvoller Return on Investment ist“, zieht Frederick Morency, Vice President, Small Building Systems bei Schneider Electric, Bilanz.