Intelligente Automation im Bundesbildungsministerium
Issue 01-2016:
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Mit dem Neubau des Bundesbildungsministeriums im Regierungsviertel werden die Beschäftigten am Dienstsitz in Berlin jetzt gemeinsam untergebracht. Das neue Gebäude bietet bis zu 1.000 Büroarbeitsplätze mit höchster Flexibilität. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft erfüllt es die Anforderungen des Bundes an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vorbildlich und dient als architektonisches Aushängeschild. Der Neubau wurde mit dem Nachhaltigkeitszertifikat in Gold nach BNB ausgezeichnet.
Das neue Ministerium hat eine Bruttogrundfläche von über 52.000 m², verteilt auf bis zu sechs Geschosse in zwei verbundenen U-Formen. Mit einer nachhaltigen Architektur von Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten, einem innovativen Energiemanagement und einem modernen Bürokonzept setzt das 173 m lange und fast komplett verglaste Haus hohe städtebauliche Standards. Aufgrund der sich ändernden Aufgaben des Ministeriums und der Vermietung von Büroflächen sollen diese möglichst flexibel gestaltet sein. Dabei soll sich zudem die Raumautomation komfortabel bedienen lassen.
Grenzenloses Konzept
Um das moderne Klimakonzept effizient zu nutzen, entschied man sich in der Planung für eine bedarfsgeführte Regelung der gesamten Anlagentechnik von der Energieerzeugung bis zur Raumebene gemäß DIN EN 15232. Damit müssen alle Anlagenteile der Gebäudeausrüstung intelligent und über Gewerkegrenzen hinweg vernetzt sein.
Die technische Umsetzung erfolgte mit dem Raumautomationssystem e.controlTM von spega, das die höchste GA-Effizienzklasse A nach DIN EN 15232 abdeckt. Die genau nach Bedarf geführte Regelung reduziert den Energieverbrauch auf ein Minimum. So entlastet beispielsweise der Sonnenschutz mit einer raumweisen Thermoautomatik die Heiz- und Kühlsysteme durch gezielte Reaktion auf die Sonneneinstrahlung.
Achsflexibel, dezentral und modular aufgebaut, ermöglicht das Raumautomationskonzept von spega, die Raumklimaregelung, die SMI-Jalousien zur exakten Positionierung und die DALI-Beleuchtung jederzeit neu in Zonen oder Räume aufzuteilen, ohne dass dafür Änderungen an der Verkabelung vorgenommen werden müssen. 1.100 LON-Multisensoren mit integriertem EnOcean-Funkempfänger sorgen für die notwendige Gestaltungsfreiheit bei der Platzierung von Funk-Temperatursensoren und Bedienelementen.
EnOcean, LON und TCP/IP
Für die Messung der Raumtemperatur kommen mehr als 1.000 draht- und batterielose dialog RC-TS-Raumtemperatursensoren mit EnOcean-Technologie zum Einsatz, ergänzt durch über 1.200 dialog RC-xx-Funk-Jalousie- und Lichttaster. Zudem werden alle 1.400 Fenster durch EnOcean-Funkkontakte überwacht. Vervollständigt wird das e.controlTM System durch Systemverteiler in den Zwischendecken, deren LON-Aktorkombinationen die Ventile der Heiz-/Kühldecken, die SMI-Sonnenschutzantriebe und die dimmbaren DALI-Vorschaltgeräte der Büroleuchten ansteuern.
IP-Router schaffen in den Stockwerken den Übergang zu den LON-Segmenten, die in freier Netztopologie verlegt sind. Ein TCP/IP-basiertes Netzwerk verbindet alle Gebäudeteile miteinander und mit der Gebäudeleittechnik. Die Umsetzung der Systemintegration erfolgte mithilfe des grafischen Managementtools e.controlTM Designer von spega.