Smart Spaces

Der Smart Building-Planungsprozess – in fünf Schritten zum IoT-Gebäude

Autor: Prof. Dr. Michael Krödel, Geschäftsführer, IGT – Institut für Gebäudetechnologie GmbH
Ausgabe 01-2018: alle Artikel online lesen als PDF lesen

Viel ist zu lesen vom „smarten Gebäude“. Aber wie plant man so etwas?

Schritt 1: Anforderungen definieren

Zunächst gilt es festzulegen, was Sie von einem Smart Building erwarten. Eventuell wollen Sie die Nutzungsintensität von Toiletten überwachen, um die Reinigungsintervalle bedarfsgerecht anzupassen. Oder wollen Sie Beacons im Gebäude installieren, damit Mitarbeiter und Gäste durch das Gebäude navigiert werden können? Oder sollen Fahrstühle, Kaffeemaschinen und Toilettenspülungen ihre Nutzungsdaten an ein übergeordnetes BMS (Building Management System) senden, um zum ganzheitlichen Verständnis der Gebäudenutzung bzw. zum Wohlbefinden der Mitarbeiter beizutragen? Lösen Sie sich davon, wie man bisher Gebäudeautomation geplant hat, und formulieren Sie Ihre Ideen als Anforderungen.

Schritt 2: Umsetzbarkeit prüfen

Über eine Recherche ist zu prüfen, ob es bereits Referenzprojekte zu Ihren Anforderungen gibt. Nicht zu allen innovativen Ideen werden Sie Pionierarbeit leisten müssen. Dort, wo Sie tatsächlich Neuland betreten, sollten Sie eine prototypische Installation einer Pilotfläche in Erwägung ziehen.

Schritt 3: Lastenheft erstellen

Formulieren Sie Ihre Vorgaben so, dass Nutzen und Ergebnis in den Vordergrund gestellt werden. Werden Sie dabei zum exakten Verhalten der Automation möglichst konkret. Diese Anforderungen werden dann Vertragsbestandteil bzw. Basis für die spätere Abnahme.

In diesem Schritt sollte auch beachtet werden, dass das Gebäude für spätere Erweiterungen vorbereitet sein muss! Diesbezüglich ist es erforderlich, die Unterstützung von funkbasierten Sensoren festzuschreiben. Nur so kann möglichst flexibel auf Art und Position von Sensoren reagiert werden. Dabei ist entscheidend, dass diese funkbasierten Sensoren ohne Batterien betreibbar sein müssen – bei der Vielzahl an zu erwartenden Sensoren wird ein regelmäßiger Batterietausch nicht möglich sein.

Schritt 4: Auswahl eines geeigneten Fachplaners

Dies wird der schwierigste Punkt: Fachplaner greifen gerne auf Erfahrungswerte zurück und bevorzugen die Reduktion auf Bekanntes. Zu innovativen Anforderungen liegen nur wenige bis keine Erfahrungswerte vor. Es gibt gute Fachplaner mit Mut zu Neuem – und mit etwas Geduld werden Sie fündig.

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Schritt 5: Auswahl von Technologie, Hersteller und Systemintegrator

Als Letztes geht es an die Auswahl von Technologie und Hersteller. Dazu sollte man sich zunächst nach einem kompetenten und innovationsfreudigen Systemintegrator umsehen. Dessen Erfahrungen und Einschätzungen sollten bei der Auswahl der Komponenten berücksichtigt werden. Immerhin muss er diese später betreuen und weiter ausbauen.

Falls Sie für die Planung Unterstützung bevorzugen: Über das Institut für Gebäudetechnologie helfen wir Ihnen gerne mit einem Tages-Workshop. Dabei können wir alle Schritte anhand von konkreten Praxisbeispielen vertieft erläutern und insbesondere die Schritte 1 und 2 durch Nutzung von bewährten Checklisten und Vorlagen ausgestalten. Näheres dazu fi nden Sie auf unserer Webseite unter dem Punkt „Beratung“.

www.igt-institut.de

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