Apleona: IoT-Investitionen im Gebäude – welche Use Cases rechnen sich?
Ausgabe 01-2021:
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Das Potenzial des IoT im Facility Management (FM) wird seit mehr als einem Jahrzehnt erkannt, aber Investitionen wurden aufgrund verschiedener Herausforderungen bisher eher zögerlich getätigt. Dazu zählten z.B. vorgelagerte Investment-Risiken, fehlende Abrechnungsmodelle oder Unsicherheiten bei der zukunftssicheren Wahl der richtigen Technologie. Tatsächlich verändert sich der Markt aber gerade enorm.
Wir sehen eine deutlich ansteigende Kundennachfrage, es etablieren sich zunehmend standardisierte IoT- und Sensorlösungen, Datenanalyse und Machine Learning sind den Kinderschuhen entwachsen. Für das Facility Management bietet sich damit die Chance, ein umfassender Service Provider für IoT-Lösungen zu werden und neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Geänderte Marktanforderungen
Kunden erwarten durch den IoT-Einsatz eine bessere Kostenkontrolle und -reduzierung, Transparenz, Compliance, moderne Arbeitsumgebungen sowie Energieeinsparungen und nachweisbar nachhaltigere Gebäude. Apleona bietet dafür verschiedenste Services an. Beispiele sind Predictive Maintenance, bedarfsabhängige Reinigung und Workplace Management-Lösungen. Voraussetzung dafür sind Sensoren, die Daten konstant und zuverlässig erfassen. Durch die sinkenden Sensorpreise und standardisierte Technologie rechnen sich einige Anwendungsbeispiele inzwischen. Wichtig ist dabei, einen Use Case herauszupicken, der für sich genommen ein tragfähiges Risiko/Rendite-Verhältnis bietet. Schließlich muss dieser bereits sämtliche Kosten für die zu implementierende Infrastruktur tragen, die dann aber auch bei anderen Use Cases zum Einsatz kommen kann. Um diese Vorteile realisieren zu können, ist es wichtig, nicht auf einen proprietären Ansatz zu setzen, sondern auf Interoperabilität und offene Standards zu achten.
Use Cases auf dem Prüfstand
Bevor sich Unternehmen auf einzelne Projekte konzentrieren, sollten sie die generelle IoT-Vision festlegen. Als vielversprechend für den Anfang haben sich Anwendungen erwiesen, die sich mit Belegungssensoren umsetzen lassen. Sind solche Sensoren einmal im Gebäude integriert, lassen verschiedene Use Cases umsetzen – zum Beispiel eine bedarfsabhängige Reinigung, das flexible Buchen von Arbeitsplätzen oder Besprechungsräumen. Sie liefern aber auch Daten darüber, wie das Gebäude und Flächen insgesamt genutzt werden.
Beispiel flexible Arbeitsplätze
Mitarbeiter können über eine App nach verfügbaren Arbeitsplätzen suchen und diese buchen. Die Anzeige aktualisiert sich in Echtzeit. Möglich machen dies Tischbelegungssensoren von EnOcean, die per Funk die Information senden, ob ein Tisch besetzt ist. Sie sind unter dem Tisch montiert und erfassen mithilfe von Infrarot Bewegungen.
Beispiel responsive Raumbuchung
Besprechungsräume werden in der Realität oft im Voraus gebucht, aber dann doch nicht zur angegebenen Zeit genutzt. Die No-Show-Rate liegt bei bis zu 40 Prozent. Mit unserer App haben Mitarbeiter die Chance, auch spontan den passenden Raum buchen zu können. Die solarbasierten EnOcean-Präsenzsensoren an der Decke melden, welche Räume zurzeit verfügbar sind. Mittels Reservierung kann der Raum dann innerhalb von 15 Minuten aufgesucht werden, ansonsten wird er wieder freigegeben.
Der erste Schritt zu weiteren IoT-basierten Projekten ist damit gemacht. Die Sensoren könnten zum Beispiel auch an eine IoT-Lösung melden, dass ein Raum unbenutzt ist und das Licht automatisch ausgeschaltet oder die Temperatur angepasst werden soll.
Das IoT ist ein Schlüsselfaktor für die Verwirklichung eines intelligenten Gebäudes. Wir glauben, dass die FM- und die IoT-Branche mit den Kunden zusammenarbeiten müssen, um alle künftig denkbaren und nützlichen Anwendungsfälle zu berücksichtigen und die Investitionen auf Lösungen zu lenken, die auf offenen Architekturen und Protokollen basieren. Dies wird Unternehmen helfen, mehr Vorteile aus dem IoT über die gesamte Lebensdauer zu realisieren.