Smart Spaces erleichtern die Rückkehr an den Arbeitsplatz
Issue 01-2021:
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Smart Building wird oft gleichgesetzt mit niedrigem Energieverbrauch und weniger Betriebskosten. Das stimmt – Investitionen in die Gebäudeautomation amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. Ein Smart Building jedoch ist mehr als „nur“ eine ressourcenoptimierte Immobilie. Es macht das Arbeiten angenehmer und sicherer. So trägt das intelligente Gebäude nicht nur zu einer nachhaltigen Geschäftsführung, sondern auch zum Unternehmenserfolg im weitesten Sinne bei.
Der Zusammenhang von Arbeitsplatz und Wohlbefinden ist ein Dauerbrenner für Unternehmen. Denn neben Personalmanagement, Arbeitsatmosphäre und Entlohnung ist der Arbeitsplatz ein Schlüsselfaktor für das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Intelligente Gebäude können einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatzqualität leisten, indem sie optimale Luftqualität, Beleuchtung, Raumtemperatur und flexible Interaktion mit einer modernen Büroumgebung bieten. Darüber hinaus senken Sensorsysteme das Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz.
Luft und Licht
Der Zusammenhang zwischen Luftqualität in Innenräumen und Wohlbefinden ist gut erforscht. So wird oberhalb eines CO2-Werts von 582 ppm die Luftqualität als zunehmend schlechter empfunden und Konzentrationsschwierigkeiten treten häufiger auf. Auch der Wärmekomfort spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und die Gesundheit der Mitarbeiter. Bei 28° C kann die körperliche Leistungsfähigkeit um bis zu 50% sinken, während die psychische Leistungsfähigkeit um rund 20% abnehmen kann.
Geschlossene Räume stellen ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar. Hierzu gehört auch die mögliche Übertragung des Corona-Virus. Deshalb ist das Monitoring der Luftqualität so wichtig wie nie. Laut Umweltbundesamt ist eine CO2-Konzentration von < 1000 ppm in Innenräumen hygienisch unbedenklich. Werte zwischen 1000 und 2000 ppm gelten als bedenklich und alles darüber hinaus als inakzeptabel.
Vernetzte Ökosysteme
Smart Spaces bilden vernetzte Ökosysteme, in denen Menschen und Räume auf Basis eines intelligenten Infrastrukturmanagementsystems flexibel und bedarfsorientiert interagieren. Dieses nutzt sensorgenerierte Gebäudezustandsdaten. Wartungsfreie Funklösungen auf Basis offener Standards wie EnOcean (ISO/IEC 14543-3-10) ermöglichen maximale Flexibilität, kostengünstige Installation und wirtschaftlichen Betrieb. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf Mitarbeiterproduktivität und Bürohygiene – Temperatur, Luftqualität, Lichtverhältnisse und Sauberkeit – lassen sich entsprechend der Personenzahl im Gebäude überwachen und beeinflussen. So werden Smart Spaces zu einer Schnittstelle zwischen den Menschen und ihrer Arbeitsumgebung. Sie ergänzen den physischen Arbeitsraum durch eine virtuelle Komponente.
Sensor-Netzwerke sorgen für mehr Sicherheit
Energy Harvesting-Sensoren zur Belegungsmessung machen Arbeitsplätze sicherer. So lässt sich mittels entsprechender Sensoren unter Schreibtischen und in Toiletten die tatsächliche Nutzung ermitteln und auf dieser Basis die Reinigungsfrequenz anpassen. In Besprechungsräumen zum Beispiel kann ein Hinweiston das Überschreiten des Richtwerts anzeigen. Intelligente Sensoren an Seifenspendern schlagen Alarm, wenn der Inhalt zur Neige geht und nachgefüllt werden muss. Und wartungsfreie CO2-Funksensoren melden verlässlich, wann gelüftet werden muss. Dies kann manuell oder in Verbindung mit dem Gebäudeautomationssystem erfolgen.
Wartungsfreie Funktechnologie für flexible Datenerfassung
Je eher, desto besser – wenn Smart Building-Anforderungen bereits in der frühen Planungsphase berücksichtigt werden, ist vieles leichter. Dies gilt in besonderem Maße für die Sensornetze. Aber oft sollen bereits bestehende Gebäude nachgerüstet und smart gemacht werden. Wartungsfreie Funksensoren mit Energy Harvesting-Technologie beziehen ihre Energie aus der Umwelt. Der Vorteil: Diese „Peel & Stick“-Sensoren benötigen weder Netzstrom noch Batterien. Sie lassen sich überall dort anbringen, wo sie gerade benötigt werden. Das spart Zeit und Geld bei Installation und Betrieb und ermöglicht zugleich schnelles und einfaches Nachrüsten in älteren Gebäuden.
Dank dieser Sensoren kann das Smart Building Umgebungsdaten sammeln und diese für notwendige Anpassungen oder Analysezwecke nutzen. Die Daten laufen in einer cloudbasierten IT-Plattform zusammen und werden dort verarbeitet – bei Bedarf auch als „digitaler Zwilling“. So wird der physische Raum durch digitale Dienste und Analysewerkzeuge ergänzt. Ein Dashboard präsentiert die Daten übersichtlich und benutzerfreundlich, sodass Manager und Entscheidungsträger sie einsehen und damit arbeiten können.