Production Hall of Fame mit DALI und WAGO-Lichtmanagement
Issue 02-2016:
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An die Beleuchtung am Arbeitsplatz werden hohe Anforderungen gestellt: Sie muss zuverlässig und effizient sein und je nach Bedarf eine optimale Atmosphäre schaffen. Mit leistungsstarker Automatisierungstechnik wird zusätzlicher Nutzen geschaffen: Sie nimmt dem Techniker bei der Inbetriebnahme das Programmieren ab und unterstützt bei der Umnutzung und Wartung. Eine solche Lösung hat WAGO unlängst in seiner neuen Stanzerei in Minden umgesetzt.
25.000 Quadratmeter, etwa so groß wie drei Fußballfelder: In WAGOs neuer Stanzerei steckt ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Das Gebäude, in dem bis Ende 2014 Möbel gefertigt wurden, ist in den vergangenen Monaten komplett entkernt worden. Im Zuge der Umbauarbeiten hat die Produktionshalle auch eine neue Beleuchtungsanlage erhalten.
Automatisierung ist Basis für Lichtsteuerung
Ausgangspunkt für das WAGO-Lichtmanagement bildet die neue Steuerungsgeneration PFC200, erweitert um I/O-Module aus dem WAGO-I/O-SYSTEM 750. Wichtigstes Element in diesem Zusammenspiel ist die DALI-Busklemme, die bis zu 64 DALI-Leuchten und bis zu 16 DALI-Sensoren in das System integriert. Neben den zehn DALI-Busklemmen, die an einem Controller betrieben werden können, lassen sich für jede Aufgabe oder jedes Signal weitere I/O-Module anreihen, zum Beispiel zur Energiemessung in dreiphasigen Stromnetzen, für batterielose EnOcean-Funktaster oder digitale Ein-/Ausgangssignale.
Aufgrund ihrer Gesamtfläche werden in der Mindener Produktionshalle von WAGO insgesamt vier Automatisierungssysteme für die Beleuchtung eingesetzt. Die vier Controller sind in separaten Schaltschränken auf der Technikbühne in der Mitte des Gebäudes installiert. Sie kommunizieren untereinander und mit der Leitstelle über Modbus TCP.
Moderne Web-Visualisierung
WAGO hat auf jedem Controller eine spezielle, benutzerfreundliche Applikation implementiert, die dem Nutzer den kompletten Programmieraufwand abnimmt: Sowohl während der Inbetriebnahme als auch im laufenden Betrieb werden alle Einstellungen per Mausklick vorgenommen. Weil auf die grafische Benutzeroberfläche per Standard-Browser zugegriffen wird, entfällt zudem die lokale Softwareinstallation auf einem PC.
Im ersten Schritt der Konfiguration werden allen DALI-Teilnehmern, den Leuchten, Sensoren, Schaltern und Tastern, DALI-Adressen zugeordnet. Anschließend erfolgt die Verknüpfung mit EnOcean-Funktastern oder digitalen Ein- und Ausgangswerten. Die Leuchten lassen sich zudem in sogenannte virtuelle Räume gruppieren – in der Produktionshalle in Minden sind dies zum Beispiel die Verkehrswege oder Bereiche mit Produktionsmaschinen.
Zahlreiche Funktionen
Die Steuerungssoftware des WAGO-Lichtmanagements bietet während des Betriebs zahlreiche Möglichkeiten, die zu Energieeffizienz, Komfort und Arbeitssicherheit beitragen. Neben den Standardfunktionen Dimmen und Ein-/Ausschalten lassen sich in Verbindung mit entsprechenden Sensoren ausgeklügelte Features realisieren:
- Eine Tageslichtsteuerung beispielsweise dimmt die Leuchten in Abhängigkeit zur aktuellen Umgebungshelligkeit, während Präsenzmelder sicherstellen, dass nur dann Licht brennt, wenn sich auch tatsächlich jemand in den Beleuchtungszonen aufhält.
- Über den sogenannten Scheduler lassen sich nicht zuletzt für jeden Tag in der Woche und für jede Uhrzeit detaillierte Lichtszenarien definieren, zum Beispiel ein zentrales „Licht aus“ bei Arbeitsende.
Das WAGO-Lichtmanagement in Verbindung mit DALI bietet über die eigentliche Beleuchtungssteuerung hinaus Vorteile, zum Beispiel für die Wartung. Betriebsstundenzähler für jede Leuchte etwa ermöglichen eine vorausschauende Planung in vorher definierten Intervallen. Zudem melden die Leuchten auf entsprechende Anfrage, wenn ein Leuchtmittel defekt ist. In der Software ist hinterlegt, welches Leuchtmittel in der jeweiligen Leuchte installiert ist und welches Werkzeug zum Austausch benötigt wird.
Flexibles Lichtmanagement
Bei WAGO in Minden kommt EnOcean beispielsweise in den flexiblen Bürozonen und in den Produktionsbereichen zum Einsatz. Unter anderem kommunizieren die nachrüstbaren Fensterkontakte auf diesem Wege mit dem Leitsystem.
Wichtigste Gründe für den Einsatz von EnOcean sind die leichte Nachrüstbarkeit der Komponenten und die einfache Möglichkeit der späteren Umnutzung. Beispielsweise werden Taster für die Beleuchtung dort angebracht, wo die Mitarbeiter wirklich entlang gehen – etwa am Durchgang zum Pausenraum oder am Außentor. Wenn sich Laufwege mit der Zeit verändern, sind auch die EnOcean-Komponenten flexibel. Das funktioniert so gut, weil die Systeme kabel- und batterielos sind und eine freie logische Funktionszuordnung erlauben.