Smart Building

Wohnsiedlungen in Prenzlauer Berg

Author: Uwe Asbach, Geschäftsführer, Riedel Automatisierungstechnik
Issue 02-2019: read all articles online read as pdf

Die Berliner Wohnsiedlungen rund um den Ostseeplatz in Prenzlauer Berg bestehen aus sechs viergeschossigen Wohngebäuden mit insgesamt 224 Wohneinheiten. Bis 2015 war jede Wohnung mit Gasetagen- oder Gasaußenwandheizungen ausgestattet. Für die Instandhaltung und Beibehaltung dieser Versorgungslösung fielen jährlich sehr hohe Kosten an. Aus diesem Grund untersuchte ein Planungsbüro im Auftrag der Wohnungsbaugenossenschaft „Zentrum“ eG verschiedenste Versorgungen, die alternative und zukunftsorientierte Lösungen im Hinblick auf den Energieverbrauch und die Kosten boten.

2015 installierte Dr. Riedel Automatisierungstechnik in der Wohnsiedlung rund um den Ostseeplatz das dezentrale Energiemanagementsystem RIEcon SmartBuilding.

© WBG Zentrum eG/ Fotograf Rajko Knobloch

Weniger Kosten, mehr Effizienz

Nach gründlicher Evaluierung aller Möglichkeiten entschied sich die Wohnungsbaugenossenschaft für den Einbau eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) mit nebengeschalteter Gasheizung.

Das BHKW und der Spitzenlastkessel wurden zentral für das Versorgungsgebiet installiert und versorgen seitdem über ein Nahwärmenetz alle Häuser mit Wärme für Heizung und Warmwasser.

Smartes Wohnen mit RIEcon SmartBuilding

Durch das dezentrale Energiemanagementsystem RIEcon werden definierte Nutzungsprofile und Voreinstellungen der Bewohner je Raum bzw. Wohnung aggregiert und die Heizkurve der zentralen Heizungsanlage fortlaufend optimiert.

Der installierte WohnungsManager kommuniziert dazu mit allen angebundenen technischen Einrichtungen via Ver­kabelung oder – interessant vor allem in Bestands­gebäuden – per EnOcean-Funk.

Der smarte RIEcon WohnungsManager digitali­siert die kleinste Einheit eines Smart-Buildings, die Wohnung. Mit der integrierten Einzelraumregelung senkt das System die Verbrauchskosten deutlich. Über das 7-Zoll-Touchdisplay kann der Bewohner alle Funktionen steu­ern.

Misst zum Beispiel der integrierte EnOcean-Temperatursensor die Raumtemperatur in einer Wohnung und diese weicht vom definierten Soll ab, gibt der WohnungsManager den Befehl zur Temperaturregulierung an die Funkstellantriebe der Heizung weiter.

Da das System die Heizungsanforderungen aus den Wohnungen „kennt“ und mit der gemessenen Temperatur abgleicht, kann es in Verbindung mit Wetterdaten den Heizbedarf der nächsten Stunden prognostizieren. Unter Umständen wird zum Beispiel basierend auf den aggregierten Daten die Kesselleistung neu bestimmt – die hinterlegte künstliche Intelligenz des Systems macht so die Heizungsregulierung energie- und ressourceneffizient.

Bei so viel Optimierung der Wohnqualität überrascht es nicht, dass eine Mieterbefragung eine sehr hohe Zufriedenheit ergab, gleichermaßen zu der Modernisierungsmaßnahme wie zum RIEcon WohnungsManager.

www.riedel-at.de