Smarte Bürogebäude
Issue 02-2019:
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Bei neuen Bürogebäuden ist sie oft schon Standard: eine effiziente und effektive Raumnutzung dank Digitalisierung. Geht es um die smarte Nachrüstung von Bestandsbauten, bietet sich eine Lösung ohne Verkabelung und ohne Batterien an.
Die Raumnutzungseffizienz wird durch die Flexibilisierung der Arbeitsplätze wesentlich verbessert. Bis zu 40 Prozent der Arbeitsplätze werden nicht konstant genutzt, bestätigt der Bürokostenreport. Wird zusätzlich ein fester Arbeitsplatz mit durchschnittlich 20 m² durch moderne Bürokonzepte vermieden, spart sich der Bürobetreiber pro Jahr knapp 12.000 Euro je Arbeitsplatz.
Live Daten von Sensoren als Schlüssel
Die intelligente Verknüpfung der vorhandenen oder nachrüstbaren Gebäudetechnik mit einer selbstlernenden Steuerungsplattform in der Cloud birgt das größte Nachhaltigkeitspotenzial für den Betrieb von Bestandsimmobilien. So lassen sich etwa Licht, Temperatur und Luftqualität bedarfsgerecht an die jeweils aktuelle Raumbuchung und -nutzung automatisch anpassen.
Sensoren helfen mit harten Fakten, um zum Beispiel ein geändertes Arbeitsverhalten rund um die Uhr zu erfassen und zu verstehen. Dadurch kann schnell die Raumstrategie angepasst werden, um die Immobilienkosten zu senken und einen idealen Arbeitsraum für verschiedene Teams und Situationen zur Verfügung stellen zu können. Das sensorgestützte Wissen hilft auch, Betriebsprozesse bedarfsgerecht zu machen. Reinigungs- und Wartungsprozesse werden zum Beispiel flexibler und richten sich nach dem tatsächlichen Nutzungsgrad in einer Räumlichkeit.
Technische Voraussetzungen
EnOcean-basierte batterielose Funksensoren und -Aktoren können ohne großen Aufwand installiert werden und liefern ihre Raumdaten quasi in Echtzeit über ein intelligentes Gateway an ein selbstlernendes cloudbasiertes „Gehirn“ von Thing Technologies. Die Digitalisierungsplattform Thing-it ist ein zentrales, flexibles und Hardware-unabhängiges Steuerungssystem für smarte Gebäude.
Thing-it ist ein autarkes, selbstlernendes „Gehirn“, das über vordefinierte Prozesse sämtliche Aktionen automatisiert und die Interaktion zwischen Menschen und Gebäude über mobile Apps orchestriert.
Neue Arbeitswelten bei M.O.O.CON
Die Unternehmensberatung M.O.O.CON ist seit über 26 Jahren führend im Bereich der identitätsstiftenden und nachhaltigen Gebäude, Prozesse und Arbeitswelten. Die knapp 1.000 m² der beiden eigenen Standorte Frankfurt a. M. und Wien wurden einer radikalen Neuausrichtung des bisherigen Arbeitsraums unterzogen und verkörpern den State of the Art digitaler, identitätsstiftender Arbeitsumgebungen.
Das Multi-Space-Konzept ermöglicht „Activity Based Working“ mit jederzeit buchbaren bedarfsgerechten Arbeitsmöglichkeiten wie Räumen, Tischen, Boxen etc. wie für die angestrebte Tätigkeit erforderlich.
Vernetzt mit einer mobilen App
Nachrüstbare Sensoren erfassen durchgehend das Nutzungsverhalten der Mitarbeiter, um die Arbeitsumgebung im Sinne der Produktivität, aber auch der Bedürfnisse der Mitarbeiter optimieren zu können. Die mobile App von Thing-it vernetzt die Nutzer mit dem Büro und untereinander. Mitarbeiter wissen zu jedem Zeitpunkt, welcher Raum oder Arbeitsplatz über die Smart Office App buchbar ist und wo sich Kollegen aktuell aufhalten.
Die App stellt raumbezogen wichtige oder nützliche Informationen zur Verfügung und erlaubt, schnell und einfach Mängel im Büro zu melden. Nutzungs- und Buchungsdaten werden transparent und übersichtlich dargestellt und ermöglichen ein aktives Flächenmanagement. Die Verknüpfung aus Plandaten, statischen Informationen zu Anlagen bis hin zur Bedienungsanleitung und aktiven Bewegungsdaten ermöglichst selbst bei dieser kleinen Fläche und einem abgespeckten Digitalen Zwilling dem Nutzer jederzeit den Zugriff auf relevante Daten.
App als Steuerungszentrale
Der Office Manager kann aufgrund der empirischen Nutzungsdaten die Reinigung der Räume dynamisch und bedarfsgerecht beauftragen, Mängel gezielt beseitigen lassen und für eine ausgeglichene Raumnutzung sorgen.
Über eigene Chatkanäle kann er seine Kollegen jederzeit über Aktionen im Büro zentral informieren oder Arbeitsaufträge für das Facility Management über die mobile App verteilen. Im nächsten Schritt sollen die Zutrittskontrolle und die Raumsteuerung in die Smart Office App integriert werden, um das Smartphone noch mehr zu einem zentralen Helfer für identitätsstiftende Arbeitswelten zu machen.