Baukastenprinzip für die digitale Gebäudeautomation
Issue 02-2020:
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Die Nachfrage nach digitalen Gebäudelösungen, sogenannten Smart Building Solutions, steigt kontinuierlich. Neben Grundbedürfnissen wie Heizen und Kühlen oder Beschatten stehen vermehrt Optionen wie bedarfsabhängige Reinigung und Wartung oder Workplace Finder im Mittelpunkt. Der mittelständische Experte SAUTER zeigt anhand seiner neuen Demo-Etage „Smart Spaces“ in der Unternehmenszentrale in Freiburg verschiedene Anwendungsszenarien.
Das technische Rückgrat
Die in den SAUTER Smart Spaces verbaute Gebäudeautomation basiert auf den SAUTER-Produktfamilien EY3600, Ey-modulo 5 und modulo 6. Die integrale Raumautomation besteht im Wesentlichen aus SAUTER-Raumcontrollern ecos504 in vor konfektionierten Systemverteilern. Die Raumgewerke Heizung, Klima und Lüftung werden mit den Gewerken Beleuchtung und Sonnenschutz kombiniert, sodass gewerkübergreifende Funktionalitäten realisiert werden können. Hinzu kommen EnOcean- und KNX-Multisensoren sowie eine DALI-Beleuchtung und Beschattung mit SMI. Für das Facility Management steht mit dem SAUTER Vision Center (SVC) die neueste Visualisierungsoberfläche für die Gebäudeautomation zur Verfügung. Hier können alle in den Smart Spaces verbauten Funktionen wie beispielsweise Sensoren oder Raumbelegung visualisiert, analysiert und gesteuert werden.
Bedarfsorientierte Reinigung
Auf diese Weise kann beispielsweise eine bedarfsabhängige Reinigung der Smart Spaces realisiert werden. Die zu reinigenden Räumlichkeiten werden dabei über eine Auswertung des Präsenzsignals des EnOcean-Multisensors integriert über die Zeit (circa 3 h Raumbelegung für Büro-/Schulungsräume, circa 1,5 h bei WC Räumen) identifiziert und in der zugehörigen Etagenübersicht des SVC rot markiert. Die Beleuchtung in den Räumen wird automatisch auf 20 Prozent gedimmt – dadurch erkennt die Fachkraft den Reinigungsbedarf. Eine sensorbasierte Wartungsübersicht für WCs und Cafeteria im SVC zeigt zudem den Status von Handtuch- und Seifenspendern sowie der Kaffeemaschine.
Statusüberwachung verschiedener Zustände
Speziell im Bereich der Statusüberwachung der Handtuch- und Seifenspender setzt SAUTER eine neue EnOcean-basierte Lösung ein. Wurde die EnOcean-Funktechnologie bisher hauptsächlich dafür genutzt, um zwischen zwei Zuständen zu unterscheiden – Lichtschalter an/aus, Fenster offen/geschlossen – oder Raumbediengeräte per kurzem Funkimpuls anzusteuern, sind die Handtuch- und Seifenspender mit einem energieautarken Vibrationssensor ausgerüstet. Wird das Gerät mit der vorprogrammierten Intensität betätigt, löst die Erschütterung einen Zählimpuls aus. Beim Erreichen einer vorgegebenen Anzahl informiert das SVC automatisch das FM-Personal über den Handlungsbedarf.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Vibrationssensoren wurde im Bereich des Desksharing umgesetzt. In Großraumbüros mit freier Platzwahl werden die Bürostühle mit EnOcean-Sensoren ausgestattet, die dem System die Belegung des Arbeitsplatzes melden, sobald sich ein Mitarbeiter auf den Stuhl setzt. Über die Nutzeroberfläche des SVC kann somit jederzeit ermittelt werden, wo und wie viele freie Plätze zur Verfügung stehen.
Mit den Smart Spaces will SAUTER nicht nur die Möglichkeiten eines modernen, smarten Gebäudes aufzeigen. „Gleichzeitig ist uns sehr wichtig, dass wir ein Baukastensystem präsentieren, aus dem sich der Kunde genau das aussuchen kann, was er benötigt“, so Werner Ottilinger, Geschäftsführer, SAUTER Deutschland.