Smart Spaces

T-Systems: Von Smart Spaces zu Power Spaces

Autor: Nicolle Quaitsch, Head of Center of Excellence Microsoft, T-Systems MMS, und Tino Mager, Senior Azure Architect, T-Systems MMS
Ausgabe 01-2022: alle Artikel online lesen als PDF lesen

Insellösungen, neue Plattformen und weitergehende Digitalisierung von Gebäuden – welche Lösungsansätze gibt es für die Real-Estate-Branche?

Vermieter, Hauseigentümer und Mieter nutzen Sensoren, Gateways, digitale (Funk-)Netzwerke sowie die Kernsysteme (ERP), um verschiedene Ziele wie zum Beispiel das Monitoring der Gebäudeinfrastruktur, das digitale Erfassen von Verbräuchen, das Ermöglichen von Zugangskontrollen oder das Durchführen von Arbeitsplatzbuchungen zu verfolgen. Essenziell hierbei ist, dass dabei Daten entstehen, die in verschiedenen Plattformen – und damit in Silos – zusammenkommen.

Die Rohdaten zur Flächen- und Raumnutzung stammen beispielsweise von den funkbasierten EnOcean-Sensoren. Sie arbeiten energieautark ohne Kabel, Batterien und externe Stromversorgung mit der Energie Harvesting-Technologie. Diese Daten müssen mit den Kernsystemen des Unternehmens (bspw. CRM- oder ERP-System) zusammengebracht werden, damit eine Auswertung im richtigen Kontext erfolgen kann. So können die Daten zum Beispiel ins Flächenmanagement direkt als Bewertungsgrundlage einfließen. Hier ist eine direkte Integration der Einzellösungen in die Kernsysteme meist teuer, wartungsintensiv und damit wenig attraktiv.

In Summe ergibt dies jedoch einen „IT-Zoo“ rund um das eigentliche Kerndatenmanagement mit den Herausforderungen des manuellen Synchronisationsaufwandes und Daten ohne Verluste zusammenzubringen. Aus den Gesprächen mit Stakeholdern und dem Smart Spaces-Team der T-Systems MMS entstand ein neuer Ansatz. Der Wunsch der Kunden und Stakeholder ist, ein datengetriebenes sowie standardisiertes Modell zu etablieren.

Mehr Daten für umfassendere Gebäudebewirtschaftung

Aufbauend auf der Smart Spaces-Lösung von T-Systems, in der die Daten der verschiedenen Einzelsysteme in einem einheitlichen digitalen Abbild zusammengeführt werden können, wurde eine Erweiterung vorgenommen. Ein Business Process Framework-Layer wurde in die Lösung integriert, um relevante Daten in Unternehmensprozesse auszusteuern und einfließen zu lassen.  Nun ist neben Monitoring und Buchung von Räumen sowie Arbeitsplätzen auch die Integration von Ticketprozessen oder die Prozessierung von Cateringbestellungen möglich.

Dadurch entstehen neue Use Cases, um eine effiziente Gebäudebewirtschaftung zu realisieren. Gerade für die Real Estate-Branche ist es wichtig, dass sich Services bzw. Systeme miteinander austauschen, um schnell handlungsfähig zu sein, wie zum Beispiel das Auslösen eines Handwerkerauftrags auf Basis von IoT-Daten. Ermöglicht wird dies durch ein standardisiertes Datenmodell, sodass Interoperabilität gegeben ist, wenn sich verschiedene Hersteller sowie Dienstleister an die Plattform anschließen. Die Entscheidung fiel auf IBPDI (International Building Performance & Data Initiative), weil auf am Markt vorhandene und genutzte Standards zurückgegriffen und eine einheitliche Datensprache für den internationalen Einsatz entwickelt wird.

T-Systems Smart Spaces Solution

Auf dem Schaubild ist eine grobe Architektur der Power Spaces-Lösung der T-Systems MMS zu sehen. Diese ermöglicht es, den ehemaligen IT-Zoo mit verschiedenen Einzelanwendungen und Apps zentral und homogen bereitzustellen. Über diverse Integrationsschnittstellen werden alle Services von externen Anbietern wie beispielsweise die IoT-Daten von EnOcean sowie die Kernanwendung des Unternehmens angebunden und fließen in den digitalen Zwilling ein. Mit dieser Fülle an Daten und Informationen ergeben sich neue Services für Immobiliennutzer und -verwaltungen sowie für externe Dienstleister, die auf der Plattform als Anwendung oder mittels Power-Plattform bereitgestellt werden können.

Wie sieht dies in der Praxis aus?

Beispiele sind Endnutzerportale bzw. Apps mit der Möglichkeit, den Beschäftigten digitale Raum- bzw. Platzbuchungen zu ermöglichen oder die Kantinenauslastung anzuzeigen. Für die Verwaltung wird ersichtlich, wie stark frequentiert die Räume sind, welcher Reinigungsrhythmus notwendig wird und wie sich dies auf die Energiekosten auswirkt. Neu ist nun die Integration der Power-Plattform von Microsoft. Mit den vorhandenen Daten und den Prozessmöglichkeiten wird das Treffen von datengetriebenen Entscheidungen und Aktionen erleichtert wie zum Beispiel:

  • An- bzw. Abmietungsentscheidungen
  • Energieeinsparpotenziale
  • Automatisierte Kommunikation mit angebundenen Dienstleistern wie z.B. die Beauftragung von Handwerkern aufgrund eines defekten Fensters oder Servicetechnikern wegen der Aufzugwartung

Manuelle Workflows werden durch automatisierte Workflows in einer Low Code-Umgebung abgelöst, sodass bspw. regelmäßige Informationen an die Verantwortlichen gesendet werden, wann die nächste Überprüfung zum Brandschutz stattfindet.

Mit der Fülle an Daten nehmen auch die Use Cases zu, die umgesetzt werden können, um ein Gebäude digital sowie effizient zu managen. Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage ist es für die Kunden der T-Systems MMS wichtig zu erfahren, wie die Flächen genutzt werden und wie eine optimale Workplace-Experience geschaffen wird. Schließlich soll den Mitarbeitern entsprechend den Hygienerichtlinien ein sicherer Arbeitsplatz angeboten werden.

www.t-systems-mms.com

Über Perpetuum

Perpetuum ist das Kundenmagazin von EnOcean mit Fokus auf Lösungen und Produkten rund um die Energy Harvesting-Technologie. Sie liefert ressourcenschonend, energieautark und wartungsfrei die Daten für das Internet der Dinge und ermöglicht damit intelligent nutzbare Gebäude, Städte und Industrieanlagen. In den Rubriken Internet of Things, Smart Building, Smart Lighting und Smart Home kommen vor allem die Partner von EnOcean mit ihrer Fachkompetenz zu Wort.

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