Smart Home

Stadtvilla als Smart Home mit Stil

Author: Henning Meyer, Systemberater Gebäudeautomation DACH, EnOcean GmbH
Issue 01-2016: read all articles online read as pdf

Schneeweiß strahlt sie hinter grünen Bäumen hervor und  präsentiert sich als echtes Schmuckstück der Straße. Die Stadtvilla  in Hamburg aus dem Jahr 1904 versprüht das elegant-schlichte Flair der vorletzten Jahrhundertwende. Im Inneren steckt intelligente EnOcean-Funktechnologie. Damit ist die historische Stadtvilla gleichzeitig ein modernes Smart Home.

Der Wunsch, einmal in einem intelligent vernetzten Zuhause zu leben, entstand bei Hausbesitzer Tim Wick schon früh – lange bevor der Begriff „Smart Home“ in aller Munde war. Bereits Ende der 90er-Jahre verfolgte er begeistert, wie sich Geräte über ein normales Tasten-Telefon steuern ließen.

Intelligente Alltagsresidenz

Heute war sein Ziel für das eigene Heim ein System, das ihn und seine Familie bei den Herausforderungen im Alltag unterstützt, auf individuelle Bedürfnisse eingeht und das Leben leichter macht. Wichtig war ihm dabei, dass sich die Lösung flexibel an zukünftige Anforderungen anpassen lässt, ganz im Sinne von Ambient Assisted Living. Durch diesen Anspruch fiel die Wahl schnell auf Produkte mit batterieloser EnOcean-Funktechnologie.

Flexible Lichtgestaltung

Der Wandel von der Stadtvilla zum Smart Home erfolgte in mehreren Schritten. Zunächst installierte der Hausherr Bewegungsmelder und Aktoren, die die Beleuchtung in mehreren Haupt- und Nebenräumen sowie im Außenbereich schalten und dimmen. Über batterielose Taster und einfache, kleine Fernbedienungen können die Bewohner das Licht jederzeit auch manuell bedienen. Im geteilten Dachgeschoss beispielsweise lässt sich die Beleuchtung mit vier Schaltern sowohl von den Türen als auch vom Bett aus steuern, obwohl es nur einen Schaltkreis gibt.

Sicherheit im Blick

Mit einem weiteren Schalter auf dem Couchtisch kann die Familie auch das Licht im Garten bedienen. Zusätzlich lassen sich das Garagentor, das Tor zum Grundstück und sogar die Haustür per Funk mit einem Schalter beziehungsweise über einen zentralen Computer via Smartphone entriegeln. Das ist nicht nur bequem, sondern bringt auch mehr Sicherheit. „Wird in der Nacht einer der Bewegungsmelder oder ein Kontaktsensor ausgelöst, startet ein Alarmszenario, das innen und außen Licht einschaltet, eine Anrufkette auslöst, das Tor zur Auffahrt öffnet und einiges mehr. Zudem können wir die Polizei ins Haus lassen, um sie nach dem Rechten sehen zu lassen, ohne dass wir selbst unseren Sicherheitsbereich verlassen müssen“, erklärt Tim Wick.

Diese Funktion ist teil der weiterführenden Vernetzung, die in der Villa mithilfe einer PC-basierten Steuerzentrale und einer Visualisierungslösung umgesetzt ist. Neben den Bewegungsmeldern sind Kameras eingebunden, die Bilder von Haus und Garten liefern. Fenster- und Türkontakte helfen dabei, das Objekt zu überwachen.

Vernetzte Komfortszenen

Die Vernetzung der einzelnen Komponenten über eine Steuerzentrale dient nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Komfort. Dazu gehört am Morgen eine stufenweise ablaufende Weckszene, bei der die Beleuchtung im Haus das Aufstehen so angenehm wie möglich macht. Die Fußbodenheizung wärmt die Räume abgestimmt auf den Tagesablauf der Bewohner und die Tore zu den Garagen und zur Auffahrt öffnen sich automatisch. Natürlich schalten sich alle integrierten Elemente auch wieder von selbst ab beziehungsweise schließen sich wieder. Im Winter wird die Temperatur in einem Raum automatisch heruntergefahren, sobald ein Funk-Fensterkontakt oder -griff dort ein geöffnetes Fenster meldet. Das spart zusätzlich Energie.

Individuelle Vielfalt

Für alle Funktionen hat der Hausherr die passenden batterielosen Funk-Produkte von verschiedensten Herstellern im Einsatz, beispielsweise batterielose Schalter von Eltako und Gira, Aktoren von Altako, Fenstergriffe von HOPPE, Antennen von BootUp oder Heizkörperstellantriebe von Kieback&Peter und HORA. Gerade ist noch die wibutler-Zentrale hinzugekommen.

Neues für den Nachwuchs

Mit dem Nachwuchs wächst in der Villa auch das Smart Home-System. So ist als nächster Schritt der Dachausbau geplant. Hier sollen nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Jalousien je nach Sonneneinstrahlung gesteuert sowie eine Infrarotheizung geregelt werden. Durch den EnOcean-Funkstandard lassen sich alle nötigen Steuerkomponenten einfach nachrüsten und in das bestehende System einbinden.

Helfender Lebensraum

Sein Wissen und seine Erfahrung mit den verschiedensten Möglichkeiten eines Smart Home gibt Tim Wick auch an andere weiter. Dafür hat der EnOcean-Enthusiast mit weitreichendem KNX-Wissen die Webseite LebensraumIT gestaltet. Darauf finden sich ein kostenloses Online-Tool, das eine realistische Kostenschätzung für das individuelle Smart Home-Projekt gibt, und ein Fragebogen für den jeweiligen Smart Home-Bedarf.

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Das Smart Home-System in der Stadtvilla kombiniert EnOcean-basierte Produkte verschiedener Hersteller.