Smart Lighting

In neuem Glanz dank moderner Lichtlösung

Autor: Michael Lehzen, Geschäftsführer, DEUTA Controls GmbH
Ausgabe 01-2017: alle Artikel online lesen als PDF lesen

Die Beleuchtungsanlage des Kaiserdoms zu Frankfurt am Main ist in die Jahre gekommen. In der ehemaligen Stiftskirche und dem zugleich größten Sakralbau der Stadt am Main galt es, die vielen Details im Bereich des Hochchors durch den Einsatz von moderner Lichttechnik in voller Schönheit neu zu inszenieren. Das leuchtende Rot der Wände sowie Malereien und goldbesetzte Ornamente bieten hier eine ideale Basis für Planer und Lichtexperten, die Stärken der LED-Technik auszuspielen.

Für die Beleuchtung des beeindruckenden Hochaltars und des sog. Bartholomäusfrieses waren zu Beginn des Projektes klassische Stromschienen mit entsprechenden Strahlern hinter den drei Säulen an den Längswänden montiert. Für den Betrachter somit kaum sichtbar, sorgten diese Leuchtmittel bisher für eine hinreichende Beleuchtung der einzelnen Objekte, ohne jedoch wirkliche Lichtakzente setzen zu können. Ergänzend dienten ein Kronleuchter sowie Pendelleuchten über dem Chorgestühl zur Ausleuchtung des Raumes. Für die bestehenden Stromschienenstrahler war aus Altersgründen kein wirtschaftlich sinnvoller Betrieb mehr möglich. Durch die Gesetzänderungen im Bezug auf Glühlampen und Vorgaben in Hinblick auf Energieeinsparungen ist die Beschaffung von adäquaten Leuchtmitteln nicht mehr gewährleistet.

Projektziel: innovatives Lichtkonzept

Zahlreiche wertvolle Wappen und Grabplatten zieren die Längswände im Bereich des Hochchors, sie sollten mithilfe moderner Strahler beleuchtet werden. Zugleich muss eine ausreichende Ausleuchtung im Übungs- und Vortragsbereich des Hochchorraumes gewährleistet bleiben. Vorgabe des Bauherren war es zudem, dass die Beleuchtung der einzelnen Objekte getrennt schaltbar und in der Helligkeit stufenlos dimmbar sein sollte. Diese Aufgabe war nicht einfach zu lösen, denn die Strahler zur Ausleuchtung eines einzelnen Objektes sind zum Teil auf alle sechs Lichtschienen verteilt. Daher musste eine Steuerungslösung gefunden werden, die ohne die nicht verfügbare Leitungsverbindung zwischen den einzelnen Lichtschienen dennoch eine Gruppensteuerung einzelner Strahler in jeder Schiene ermöglicht.

Die Umsetzung: gelungene Teamarbeit

DEUTA Controls In neuem Glanz dank moderner Lichtlösung

Zur optimalen Beleuchtung des Altars wurden die bestehenden Stromschienen durch neue, DALI-fähige Schienen mit LED-Strahlern ersetzt.

Bedingt durch die Vorgaben aus dem Bereich Denkmalschutz konnte lediglich mit den vorhandenen sechs einphasigen Zuleitungen der alten Strahlerleisten gearbeitet werden. Die Option, zusätzliche Steuerleitungen oder Busleitungen zur getrennten Ansteuerung einzelner Leuchten zu installieren, bestand nicht. Zunächst wurden die bestehenden Stromschienen demontiert und durch neue, DALI-fähige Schienen ersetzt. Die vorhandenen Glühlampen-Stromschienenstrahler wurden durch LED-Strahler mit DALI-Interface sowie unterschiedlicher Bestückung vom Hersteller ERCO ersetzt. Eine Probebeleuchtung mit den insgesamt 37 LED-Strahlern zeigte, dass die unterschiedlichen Anforderungen des Bauherren wie geplant umgesetzt werden konnten.

Die Lösung: einfaches Plug-in

Die Lichtsteuerung wurde auf Basis von Plug-in-Modulen für DALI-Lichtschienen der Firma DEUTA Controls der Serie BL-201 „FLEX“ realisiert. Jede Steuerung besitzt einen Funkempfänger auf Grundlage von EnOcean. Platziert jeweils am unteren Ende der insgesamt sechs Lichtschienen, können sowohl die Funksignale der fest installierten Lichtschalter als auch der gewünschten Fernbedienungen empfangen werden. Über den integrierten DALI-Master und das ebenfalls bereits eingebaute DALI-Netzteil bilden die Module eine Komplettlösung für dieses Projekt. Bis zu 17 DALI-fähige Strahler je Schienensegment können direkt mit der Steuerung kommunizieren. Die drahtlose Konfiguration der Steuerungen via EnOcean über den PC  ermöglichte es, mit Planer und Auftraggeber Lichtszenen direkt vor Ort einzustellen und die Schaltfunktionen zu konfigurieren.

Für den täglichen Betrieb wurden unterschiedliche Funktionen konfiguriert. So gibt es die Möglichkeit, jede Strahlergruppe getrennt zu schalten und im Bereich von 0 bis 100 Prozent zu dimmen. Eine Strahlergruppe wird beispielsweise nur dann eingeschaltet, wenn zu bestimmten Anlässen die Türen des Altars geöffnet sind. Bei geschlossenen Türen wirkt die Beleuchtung sonst eher störend. Die maximale Helligkeit der einzelnen Strahler wurde dabei bewusst auf 90 Prozent limitiert, wodurch sich die Lebensdauer der Leuchtmittel erheblich verlängert. Ebenso besteht die Möglichkeit, Lichtszenen für beispielsweise Gottesdienste, Führungen oder Vorlesungen durch einfache Konfiguration am PC ohne Programmieraufwand auf Knopfdruck abrufbar zu machen. Durch den Einsatz der EnOcean-Funktechnologie sind Lichtschalter jederzeit nachrüstbar, ganz ohne Batterien und Wartung.

Beispielhafte Lösung im Denkmalschutz

Im Gegensatz zu anderen Lösungen benötigt diese Plug-in-Variante keinerlei zusätzliche Installation oder Montageplatz außerhalb der Lichtschiene, wie sie beispielsweise für einen WLAN-Router erforderlich ist. Für die Installation der Steuerungstechnik entstehen somit kaum direkte Kosten, und die Konfiguration erfolgt zu jeder Zeit drahtlos, ohne dass man mit dem PC eine drahtgebundene Verbindung zu den Steuerungen herstellen muss.

www.deuta-controls.de

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