Gebäudedigitalisierung mit Wi-Fi Access Points von Aruba und EnOcean-Sensorik
Ausgabe 01-2022:
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Im Herbst 2021 bezogen die Mitarbeiter von Schweickert den Neubau der Firmenzentrale in Walldorf. Der Neubau wartet mit einigen innovativen Ideen und Technologien auf, sodass das Gebäude selbst zu einem Referenzprojekt wurde. Insbesondere in Sachen Netzwerk hat Schweickert seine Expertise ausgespielt und einen interessanten Showcase geschaffen. Die Überzeugung hinter dem Konzept war, dass Büros moderne IT-Netzwerke mehr denn je brauchen, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den zunehmend dynamischeren Arbeitsanforderungen gerecht zu werden.
Die Corona-Pandemie hat deutlich beschleunigt, was sich vorher schon zeigte: Die Ansprüche an ein Bürogebäude ändern sich. Flexible Arbeitsplatzmodelle, wechselnde Teamstrukturen und New Work-Konzepte sind nur einige Stichworte in diesem Zusammenhang. Als attraktiver Arbeitgeber neue Fachkräfte zu finden sowie die Produktivität und Mitarbeiterbindung zu fördern, fallen ebenfalls in diesen Kontext. Was muss die IT-Infrastruktur leisten, um diese geschäftsübergreifenden Anforderungen zu unterstützen?
Was können Smart Spaces leisten?
Im Rahmen des Neubaus hat Schweickert ein IoT-Projekt (Internet of Things) im Erdgeschoss realisiert, das eine flexible und bedarfsorientierte Nutzung der Bürofläche zeigt. Im gesamten Gebäude ist pro 140 m2 Fläche je ein Wi-Fi Access Point von Aruba verbaut, insgesamt sind es 50 Stück. Im Erdgeschoss dient diese Netzwerkinfrastruktur als Basis, um die Nutzung der Räume und Flächen zu analysieren und zu optimieren.
Die dazu notwendigen Daten erfassen Funksensoren und senden sie direkt über die Wi-Fi Access Points von Aruba an eine Software-Plattform zur Verarbeitung. Je einfacher die Sensordaten in die Cloud oder auf Rechner vor Ort übertragen werden können, desto schneller lassen sich IoT-Projekte umsetzen. Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit ist die Nutzung der bestehenden IT-Infrastruktur. Konkret handelt es sich um vier Besprechungsräume und mehrere Großraumbüros, die mit verschiedenen Funksensoren zur Messung der Luftqualität, basierend auf der EnOcean-Technologie, bestückt sind. Die Sensoren überwachen das Raumklima unter Berücksichtigung der Variablen CO2-Gehalt, Temperatur und Feuchtigkeit. Ein angenehmes Raumklima für mehr Produktivität und Komfort für die Mitarbeiter ist die Folge.
In einem nächsten Schritt soll die Lösung um Präsenzsensoren erweitert werden, die anonym messen, ob Personen an- oder abwesend sind. Ziel ist es, die Nutzung der Besprechungsräume und Arbeitsplätze zu optimieren. Die Sensoren melden an ein Buchungssystem den Status “frei“ bzw. „besetzt“, sodass die Mitarbeiter in Echtzeit die Raumbelegung sehen können. Gleiches gilt für die Arbeitsplätze in den Büros, die mit Belegungssensoren an den Schreibtischen erweitert werden. Im Rahmen eines Shared Desks-Konzepts haben so die Mitarbeiter zukünftig die volle Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes.
Vom Sensor über Wi-Fi Access Points in die Cloud
Zum Einsatz kommen EnOcean-Funksensoren von Deuta Controls. Die EnoPuck-Multisensoren senden alle Messdaten über das EnOcean-Funkprotokoll zu den Wi-Fi Access Points von Aruba. Von dort werden sie innerhalb des bereits bestehenden IT-Netzwerks an die Applikationssoftware-Plattform von Thing Technologies weitergeleitet. Die Software schafft einen digitalen Zwilling der Fläche und stellt den Mitarbeitern in Echtzeit alle buchbaren Assets wie Räume und Tische zur Verfügung.
Oft stehen der Umsetzung von solchen IoT-Projekten IT-Sicherheitsbedenken im Weg. Die EnOcean-Integration mit Wi-Fi Access Points verwendet daher das lokale IT-Netzwerk als Transportmedium, ohne die IT- mit der IoT-Kommunikation zu vermischen. Dies geschieht mit sicheren Tunneln für den Transport zwischen EnOcean-USB-Radio und EnOcean-Gateways. Damit bleiben IT- und IoT-Daten separiert und deren Sicherheit ist gewährleistet.
Deutliche Kosteneinsparungen durch Nutzung der bestehenden IT-Infrastruktur
Bei der Installation des oben beschriebenen Proof of Concepts (PoC) konnte Schweickert rund 80 Prozent der Kosten in Bezug auf die Funkempfängerinfrastruktur durch die Verwendung der bestehenden Aruba-Netzwerkinfrastruktur einsparen. Denn es musste keine vollständige EnOcean-Umgebung mit weiteren Gateways aufgebaut werden und keine hierfür zusätzlich notwendige Verkabelung war erforderlich.
Die Wi-Fi Access Points von Aruba bieten in Kombination mit der EnOcean-Sensorik einen sehr interessanten Mehrwert, wenn es darum geht, die Flächen- und Raumnutzung in einem Gebäude erstens zu analysieren und zweitens besser zu nutzen. Mit relativ wenig technischem Aufwand und Kosten – und vor allem ohne IT-Sicherheitsbedenken – können so flexible Arbeitsplatzmodelle und andere IoT-Projekte umgesetzt werden.