Zertifizierung von EnOcean-Geräten zur Sicherstellung der Funkreichweite
Issue 01-2018:
read all articles online
read as pdf
Soll bei EnOcean-basierten Lösungen eine möglichst optimale Funkreichweite erzielt werden, so sind die Leistungsfähigkeit der integrierten Antenne sowie die Vermeidung von Eigenstörungen der Schlüssel zum Erfolg. Die Zertifizierung von EnOcean-Geräten sichert diesen Erfolg, das zeigt die Erfahrung aus 24 Monaten Praxis bei ViCOS.
Radio Performance Certification Specification
So nennt sich die von der EnOcean Alliance erstellte technische Spezifikation, die definiert, welche funktechnischen Qualitätsmerkmale ein EnOcean-Produkt erfüllen muss, um eine Zertifizierung zu erhalten. Hierzu zählen möglichst gleiche Sende- und Empfangseigenschaften in alle Richtungen, ausgehend von der jeweils typischen Montagesituation, und das sichere Empfangen von EnOcean-Messages an der Reichweitengrenze. Die definierten Messungen können von Geräteentwicklern selbst durchgeführt werden, eine HF-Messkammer ist nicht erforderlich. Die Spezifikation legt aber nicht nur Regeln für die Zertifizierung fest, sie ist auch ein exzellenter Leitfaden für die Entwicklung. Immer mehr Hersteller erkennen diesen Vorteil und nutzen ihn aktiv für ihre Produkte.
Praxiserfahrungen
ViCOS setzt seit mehr als zwei Jahren in der Produktentwicklung sowie bei der Beurteilung und Optimierung von EnOcean-Geräten auf die in der Spezifikation beschriebenen Verifikationen. Denn diese identifizieren zielsicher Ursachen für Fehlfunktionen und kostenintensive Serviceeinsätze im Feld. Beispielhaft dafür ist die Abbildung oben, sie zeigt das Design einer integrierten Antenne. Das Signal eines Sensors wird nicht zuverlässig empfangen, obwohl die zu überbrückende Distanz nur knapp über 10 Meter liegt und keine relevanten Hindernisse existieren. Die Abstrahlcharakteristik zeigt eine schwache Sendeleistung mit deutlich abfallenden Richtungen (rote Linie im Bild). Nach Optimierung der Antenne (grüne Linie) erzielt der Sensor problemlos und richtungsunabhängig die erwartete Reichweite.
Ein 230V-Aktor wird einwandfrei vom Gateway empfangen, reagiert aber nicht zuverlässig auf Schaltbefehle. Tests gemäß Spezifikation zeigen, dass die sehr gedrängte Bauweise des Aktors zur Störungen des Empfängers führt und dieser ein eigentlich völlig ausreichendes Empfangssignal nicht mehr dekodieren kann. In diesem Fall hilft nur ein Redesign, aber auch hier unterstützen die definierten Messungen eine rasche Problemlösung.
Mit dem PROBARE PRO500-Testsystem führen Gerätehersteller kostengünstig eigene Optimierungen in der Entwicklung und Messungen für die Zertifizierung durch. Alternativ bietet ViCOS die Messung und Optimierung von EnOcean-Geräten als Dienstleistung an.